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Naturwunder des Maghreb - Expedition durch die Erdgeschichte Marokkos

Der Film "Naturwunder des Maghreb" möchte Sie mitnehmen auf eine Zeitreise durch die Erdgeschichte Marokkos. Ziele der Expedition sind zu Stein gewordene Attraktionen, die Mutter Natur Stück für Stück in den letzten 600 Millionen Jahren geschaffen hat. Die Reise führt zu bizarren Granitlandschaften, hohen Wasserfällen, tiefen Canyons. Wir machen Abstecher in abenteuerliche Höhlen und besuchen das El Dorado der Orthoceras-Fossilpräparation im Tafilalt. Die erdgeschichtlichen Zusammenhänge werden von Profis allgemeinverständlich erklärt. Stück für Stück bauen wir die marokkanische Landschaft zusammen, so daß Sie das Land am Ende des Ausflugs aus einer ganz neuen, aufregenden Perspektive sehen werden. Im Film werden Landschaftsattraktionen aus den verschiedensten Teilen des Landes präsentiert mit Schwerpunkten im Anti-Atlas, Hohen Atlas und Mittleren Atlas.

Film ist auf Youtube kostenlos verfügbar:

 

 
So entstand Marokko:
Die geologischen Highlights des Landes

Die aufregende erdgeschichtliche Vergangenheit Marokkos läßt sich am eindrucksvollsten auf einer Rundtour zu den schönsten Naturattraktionen des Landes erfahren. Am liebsten natürlich im Geländewagen. Aber da man ja bekanntlich nur das sieht, was man vorher schonmal gehört hat, möchten wir Ihnen auf unserer DVD-Expedition das nötige geologische Rüstzeug für Ihre eigene Marokko-Fahrt mit auf den Weg geben. Die rot markierten Klickpunkte auf der Karte geben die Lage der schönsten erdgeschichtlichen Highlights Marokkos an. Oder lesen Sie die ganze Geschichte in Kurzform, die hier beginnt...

Granite bei Tafraoute

Algenmatten bei Ouarzazate

Ordovizische Vereisung

Silurische Graptolithenschiefer

Orthoceras Kalke

Fossile Argana-Flußsande

Cascades d'Ouzoud

Friouato Karstschacht

Dades-Schlucht

Blow Holes bei Agadir

Amesfrane Felsendom

Merzouga Sanddünen


 

Granite von Tafraoute

Eine bizarre Landschaft in einem abgelegenen Gebirgskessel mitten im östlichen Anti-Atlas. Vor 550 Millionen Jahren wanderten in diesem Gebiet heisse Gesteinsschmelzen durch den Untergrund. Das Gestein schmolz, weil mehrere große Kontinentalblöcke zusammenstießen, Afrika bildeten und dabei große Hitze erzeugten. Die Granite von Tafraoute sind heute von Wind und Wasser einzigartig herauspräpariert und bilden seltsame Felsnadeln und Wackelsteine.

 

Algenmatten bei Ouarzazate

Schließlich war Afrika gebildet, die Kräfte der Tiefe ließen allmählich nach. Die Südkontinente waren miteinander verbunden und formten die große Platte Gondwana. Die Lebewelt war noch wenig entwickelt und das Meer das Marokko überflutete war voll von schleimigen "Algenmatten", die aus Blaugrün-Algen bestanden. Die "Welt des fossilen Schleims" ist heute zu Stein geworden und bildet große Teile des Anti-Atlas.

 

Ordovizische Vereisungsspuren

Vor 440 Millionen Jahren wurde es kalt in Marokko, das damals unweit des Südpols lag. Innerhalb weniger tausend Jahre bildeten sich über Nordafrika und der Sahara riesige Eiskappen. Die Gletscherschrammen sind bis heute erhalten und können bei Tazzarine und Zagora bestaunt werden.

 

Silurische Graptolithenschiefer im Anti-Atlas

Nach 200.000 Jahren war der Spuk wieder vorbei - das Eis taute ab. Das Meer mußte plötzlich gigantische Schmelzwassermengen aufnehmen. Der Spiegel der Meer stieg und stieg. Am schlecht durchlüfteten Meeresboden bildete sich ein schwarzer Faulschlamm. Von der Wasseroberfläche rieselten Graptolithenkadaver herunter, die heute ein beliebtes Objekt für Fossiliensammler abgeben.

 

Orthoceras-Kalksteine bei Tazzarine

Etwas später im Zeitalter des Silur betrat eine andere Tiergrupp die Bühne. Tintenfischähnliche "Geradhörner" schossen durch den Ozean. Ihre Überreste bilden die Grundlage für eine Fossilindustrie in Erfoud, die den aufregenden Orthoceras-Kalk in die verschiedensten Formen bringt und weltweit vertreibt.

 

Schlammhügel bei Erfoud

Unweit von Erfoud ragt eine Gruppe von rundlichen Kalkfelsen in den Himmel, ein Anblick den man vor knapp 400 Millionen Jahren im Devon nur als Taucher an dieser Stelle hätte genießen können. Die Hamar Lakhdad Schlammhügel entstanden vermutlich über heißen vulkanischen Quellaustritten, die Nährstoffe und Energie für die Baumeister zur Verfügung stellten.

 

200 Millionen Jahre alte rote Flusslandschaft im Argana-Tal

Das Meer verschwand schließlich, als Marokko mit Nordamerika zusammenstieß und sich der Untergrund hob und auffaltete. Ein Gebirge entstand, an dem sich jedoch sogleich wieder die zerstörerischen Kräfte der Natur zu schaffen machten. Der rotgefärbte Abtragungsschutt ist heute im Argana-Tal, zwischen Agadir und Marrakesch zu finden. Weite Flusssysteme transportierten damals den Schutt in Richtung Meer.

 

Karstschacht von Friouato im Mittleren Atlas

Irgendwann war der Schutt zuende und der Meeresspiegel war im Zeitalter des Jura wieder soweit gestiegen, dass sich ein tropisches Kalkmeer in Marokko entwickelte. Korallen, Muschen, Schnecken - der ehemalige Meeresboden bildet heute weite Teile des Hohen und Mittleren Atlas. Säurehaltige Grundwässer haben bereits regelrechte Tunnelsysteme in das Gebirge geätzt. Ein solches herausgelöstes Loch ist der Karstschacht von Friouato, der Eingang zu einem abenteurlichen Höhlensystem in der Nähe von Taza.

 

Cascades D'Ouzoud Wasserfälle im Hohen Atlas

Die höchsten und schönsten Wasserfälle der Jura-Kalk-Landschaft sind die Cascades d'Ouzoud, etwa zwei Stunden nordöstlich von Marrakesh. Hundert Meter tief stürzen sich hier die Wassermassen und haben schöne Sintervorhänge gebildet.

 

Die Dades- und Todra-Schluchten im Hohen Atlas

An anderer Stelle im Hohen Atlas haben Flüsse tiefe Schluchtenlandschaften geschaffen. Die Dades-Schlucht ist der Grand Canyon Marokkos. Der Fluss existierte bereits bevor der Hohe Atlas aufstieg und konnte so in aller Ruhe die Gebirgshebungen im Laufe der Zeit ausgleichen und seinen Kurs beibehalten.

 

Blow Holes nördlich von Agadir

Löcher im Kalk spielen auch an der Jura-Küste nördlich von Agadir eine große Rolle. Bei stärkerem Seegang pressen die auf die Küste auflaufenden Wellen Wasser in die Hohlräume des Kalks. Auf der landseitigen Öffnung spritzt dieses Wasser dann fpntänenartig wieder heraus, so dass man sich für einen Moment wie in Island bei den Geysiren fühlt...

 

Tertiärer Felsendom im Hohen Atlas

Gegen Ende der Kreide gerieten Afrika und Europa aneinander und kollidierten. Dabei wurden der Hohe Atlas, der Mittlere Atlas und das Rif-Gebirge aufgefaltet. Die Schuttmassen dieser neuen Gebirge sammelten sich in den Gebirgstälern und verfestigten sich zum Teil gleich wieder. Tief im Hohen Atlas hat die Natur am Felsen des Amesfrane säulenhafte Strukturen aus diesem Schutt heraus-präpariert. Frühe Reisende verglichen die Form des Felsens mit der einer Kirche, was den Zweitnamen "la Cathedral" erklärt.

 

Merzouga Sanddünen

Kein Gebirge ist für die Ewigkeit gebaut. Das Endprodukt des natürlichen Zerfalls ist Quarzsand. Nahe Erfoud türmen sich die Sanddünen von Merzouga auf und geben einen Vorgeschmack auf die großen Sanddünensysteme in der algerischen und libyschen Sahara.

 
     
Der Film "Naturwunder des Maghreb" möchte Sie mitnehmen in die faszinierende Bergwelt Marokkos. Am Ende der "Expedition" werden Sie die Landschaften Marokkos aus einer ganz neuen Perspektive sehen.


 
     

Natur-Links Marokko

Attraktionen Marokkos, http://lexicorient.com/morocco/index.htm
Einzelbeschreibungen, benutzerfreundliche Liste

Literatur-Tips Marokko

Geschichten aus und über den Maghreb, http://www.kinzelbach-verlag.de
Außergewöhnliche Romane arabischer Autoren in deutscher Übersetzung

 

Reiseveranstalter in die Bergwelt Marokkos

Timmouzgha Expeditions, www.timmouzgha-expeditions.eu
Wüstentouren und Kameltrekking in Marokko

Biosahara Exploration, www.biosahara.com
Wüstentouren und Kameltrekking in Marokko

M'Goun Tours, www.mgoun-tours.de
Begleitetes Reisen in Marokko

Cascades d'Ouzoud und Friouato Karstschacht

Cascades d'Ouzoud (Hoher Atlas)
Friouato Karstschacht (Mittlerer Atlas)

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